Wie funktioniert eine elektrische Saftpresse

Letztes Update: 15. November 2021

Es existieren heute eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten Obst und Gemüse zu Saft zu verarbeiten. Man unterscheidet die Typen von elektrischen Saftpressen wie Zentrifugalentsafter und Slow Juicer, Saftpressen, Mixer und Dampfentsafter.

Wir werfen hier einen Blick auf die die verschiedenen Typen und ihre Funktion: Vor der Anschaffung eines solchen Geräts lohnt es sich, einmal die verschiedenen Funktionsweisen anzuschauen, um herauszufinden, welches Gerät für den persönlichen Zweck am besten geeignet ist.

Wie funktioniert ein Entsafter?
Wie funktioniert ein Entsafter? – Ganz unterschiedlich!

Verschiedene Entsafter Typen auf dem Markt

Unterschiedliche Entsafter eignen sich oft für verschiedene Einsatzzwecke. Einige sind für harte Obstsorten gut geeignet, während andere mit weichem Pressgut bessere Resultate erzielen. Die Art des Entsafters hat auch einen Einfluss auf den Vitamingehalt und auf die Haltbarkeit des Saftes. Generell unterscheidet man die folgenden Entsafter Arten:

  • Saftpressen
  • Zitruspressen
  • Zentrifugalentsafter
  • Dampfentsafter
  • Slow Juicer

Die einzelnen Entsafter sind in der Regel von verschiedenen Herstellern erhältlich, so dass sich vor dem Kauf ein Vergleich lohnt.

Zitruspressen – die manuelle Art des Entsaftens

Zitruspressen sind meistens für Zitrusfrüchte konzipiert. Zitronen, Apfelsinen oder Grapefruit werden in der Hälfte aufgeschnitten. Die Saftpresse besteht aus einem Kegel mit scharfen Rippen und einem Auffangbehälter. Die halbe Frucht wird manuell mit drehenden Bewegungen über die Rippen bewegt, so dass der Saft in die Auffangschale läuft.

Eine solche Zitruspresse ist preisgünstig und gut geeignet, wenn man sich zum Frühstück ein Glas frischen Saft auspressen möchte. Die Entsaftungsart ist schonend, so dass der hohe Vitamingehalt der Zitrusfrüchte erhalten bleibt. Ein Nachteil besteht jedoch in der relativ mühsamen Weise des Entsaftens, die nicht für größere Mengen geeignet ist. Der entstehende Saft hält sich im Kühlschrank zwei bis drei Tage.

Zentrifugal Entsafter – gute Saftausbeute für unterschiedliches Pressgut

Zentrifugalentsafter gibt es in unterschiedlicher Qualität. Es lohnt sich, die Preise zu vergleichen. Bei den meisten Zentrifugal Entsaftern ist eine gute Saftausbeute möglich. Sie sind für Gemüse ebenso geeignet, wie für hartes und weiches Obst.

Die Bauart und Funktionsweise der Geräte entscheidet sich von Hersteller zu Hersteller kaum. Die Entsafter verfügen über einen Einfüllschacht, durch den Obst und Gemüse eingefüllt werden. Je größer der Durchmesser des Schachts ist, desto größer können auch die Fruchtstücke belassen werden, so dass man sich die Arbeit erleichtern kann.

Vom Einfüllschacht gelangen Obst und Gemüse zu einer Reibe, die über dem Siebkorb angebracht und mit oft messerscharfen Klingen ausgestattet ist. Hier werden Obst und Gemüse zerkleinert. Nunmehr fein gerieben gelangen Obst und Gemüse in den Siebkorb, der sich während des Entsaftens mit hoher Geschwindigkeit dreht, so dass ein Zentrifugal Effekt entsteht. Der Saft wird zu beiden Enden des Siebs herausgeschleudert, während die festen Bestandteile in einen Trester Behälter fallen.

Ein Zentrifugal Entsafter sollte sich durch eine hohe Umdrehungszahl des Siebkorbs auszeichnen. Desto schneller die Umdrehungen sind, desto mehr Saft kann aus dem Fruchtfleisch herausgeschleudert werden und die Saftausbeute ist entsprechend hoch.

Der Saft wird in einer Schale aufgefangen und zu einem Saftbehälter nach außen geführt. Bei den verschiedenen Modellen ist die Kapazität des Saftbehälters unterschiedlich und kann bis zu 2,5 Litern betragen. Vom Saftbehälter kann man den Fruchtsaft leicht in einen Behälter zum Aufbewahren umfüllen.

Die festen Bestandteile wie Fruchtfleisch und Schalen, die nach dem Entsaften zurückbleiben, werden als Trester bezeichnet. Bei einem guten Gerät ist dieser Trester sehr trocken. Es gibt bei dem Zentrifugal Entsafter einen speziellen Behälter für den Trester, der sich oft außerhalb des Gerätes befindet, so dass er leicht entleert und gereinigt werden kann. Genau wie auch der Saft aus der Saftpresse ist auch der Saft aus dem Zentrifugal Entsafter nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar.

Der Vorteil des Zentrifugal Entsafters ist ein meistens günstiger Anschaffungspreis und eine schnelle, einfache Art des Entsaftens. Auch für hartes Obst und Gemüse sind diese Geräte perfekt geeignet. Doch wird bei der Verarbeitung viel Sauerstoff unter den Saft gemischt, was zu einer Oxidation führt, die den Vitaminen schaden kann. Auch kommt es beispielsweise bei Apfelsaft schnell zu einer hässlichen Verfärbung.

Der Dampfentsafter – traditionell und effizient

Der Dampfentsafter ist eine der ältesten Methoden der Saftgewinnung und funktioniert nach einem sehr einfachen Prinzip. Der Entsafter wird wie ein Kochtopf auf dem Herd benutzt und setzt sich aus verschiedenen Ebenen zusammen. In der untersten Ebene wird das Wasser erhitzt, so dass der Dampf entsteht. Darüber befindet sich der Saftbehälter, der eine lange, konische Öffnung hat, durch die der Dampf aufsteigen kann. Darüber befindet sich der Fruchtkorb, in dem das Obst eingegeben wird. Der Fruchtkorb ist mit Löchern an Boden und Seitenwänden wie ein Sieb gearbeitet, so dass der heiße Dampf an das Obst vordringen kann.

An den Saftbehälter wird ein Schlauch angeschlossen, durch den der Saft nach außen fließen kann. Dieser Schlauch ist mit einer Klemme versehen, so dass e bei Bedarf geschlossen werden kann. Oben schließt der Dampfentsafter mit einem Deckel ab. Hochwertige Modelle sind aus Edelstahl hergestellt und mit einem Glasdeckel versehen, so dass man das Obst während des Vorgangs gut beobachten kann. Preisgünstigere Modelle sind meistens aus Aluminium gefertigt.

Zum Entsaften braucht man das Obst nicht zu schälen und auch nicht zu entsteinen. Es ist jedoch erwiesen, dass sich der Prozess effizienter gestaltet, wenn man großes Obst in kleinere Stücke schneidet. Wird der Entsafter in Betrieb gesetzt, so steigt der heiße Wasserdampf in den Obstbehälter auf und bringt die Zellstruktur von Obst und Gemüse zum Platzen. So ist es möglich, dass der Saft austritt.

Dieser Entsaftungsprozess findet unter Zufuhr von großer Hitze statt. Dadurch können bis zu 30 Prozent von Vitaminen und Enzymen verlorengehen. Besonders Vitamin C ist sehr hitzeempfindlich, während fettlösliche Vitamine und Mineralstoffe weitgehend erhalten bleiben. Mit dem Ablaufschlauch kann man den Saft sofort in vorher sterilisierte Gläser und Flaschen füllen, die randvoll gefüllt und sofort verschlossen werden sollten. Während des Abkühlens zieht sich der Saft zusammen und kann dabei den Verschluss luftdicht ansaugen. Saft aus dem Dampfentsafter ist sehr lange haltbar.

Slow Juicer – eine sanfte Entsaftungsmethode

Wer darauf Wert legt, dass der Frucht- oder Gemüsesaft alle Vitamine und Mineralstoffe erhält, muss sich für eine besonders sanfte Methode des Entsaftens entscheiden. Diese bietet der Slow Juicer. Er arbeitet nicht nach dem Zentrifugalprinzip, sondern ist mit einer oder zwei Schnecken versehen, in denen das Obst langsam gepresst wird. Eine sehr langsame Betriebsgeschwindigkeit vermeidet das Entstehen von Hitze. Während des Prozesses wird em Saft auch kein Sauerstoff zugefügt.

Werden sowohl Hitze als auch Oxidation vermieden, nehmen die Vitalstoffe keinen Schaden und können vollkommen erhalten bleiben. Wie der Name schon vermuten lässt, arbeitet dieses Gerät langsam, so dass man zum Entsaften ausreichend Zeit einrechnen sollte.

Das Obst oder Gemüse wird über eine Einfüllöffnung in den Entsafter eingegeben. Kernobst sollte vorher entkernt werden. Der Durchmesser der Einfüllöffnung bestimmt auch die Größe der Obststücke, die verwendet werden können. Von dort wird das Obst durch die Schnecke geleitet, wo es gepresst wird, so dass der Saft austritt. Der Saft wird aufgefangen und ist zum Verzehr fertig.

Die meisten Slow Juicer werden von einem kleinen Motor angetrieben, da die geringe Geschwindigkeit, mit der das Gerät arbeitet, keine hohe Leistung erfordert. Es gibt jedoch auch manuelle Saftpressen, die nach diesem Prinzip arbeiten. Sie sind in der Anschaffung günstiger, erfordern jedoch einen höheren Aufwand bei der Herstellung des Saftes.

In diesem Video siehst du nochmal in einem kurzen Überblick 3 verschiedene Möglichkeiten des Entsaftens:

Fazit

Die Funktionsweise des Entsafters hat einen großen Einfluss auf die Qualität des Saftes. Daher sollte man mit Bedacht wählen, wenn man sich einen neuen Entsafter anschaffen möchte. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Methoden: dem Kaltentsaften und dem Warmentsaften.

Ein Beispiel für das Warmentsaften ist der Dampfentsafter. Das Gerät zeichnet sich durch eine einfache Funktionsweise aus und ist auch für größere Obstmengen perfekt geeignet. Jedoch nehmen viele Vitamine und Mineralstoffe Schaden durch die Hitzeentwicklung.

Beim Kaltentsaften werden gern Zentrifugalentsafter benutzt, die auch für harte Zutaten bestens geeignet sind. Doch kann bei diesen Geräten durch das Untermischen von Sauerstoff die Qualität des Saftes leiden. Die schonendste Methode des Entsaftens ist der Slow Juice, bei dem keine Hitze entsteht und auch kein Sauerstoff in den Saft gemischt wird.

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