Was bedeutet BPA-freier Entsafter und was ist hierbei wichtig zu wissen?
Letztes Update: 15. November 2021
Immer häufiger wird vor BPA gewarnt. Im Handel tauchen mit der Zeit immer mehr Produkte auf, welche damit werben BPA – frei zu sein. Doch was genau bedeutet das? Wo ist BPA drin? Welche Wirkungen hat BPA? Und wie kann es gemieden werden? Im folgenden erhälst du Infos hierüber und worauf zu achten ist.
Was verbirgt sich hinter BPA und wo ist es enthalten?
BPA ist die Abkürzung für eine Industriechemikalie, lang: Bisphenol A. Diese fällt bei der Herstellung von Kunstharzen und Kunststoffen aus Polycarbonat an. Somit ist BPA ein Ausgangsstoff. Es wird zur Herstellung von verschiedenen Alltagsgegenständen verwendet, da es besonders lange haltbar ist.
Vor allem von Gegenständen, welche mit Lebensmitteln in Berührung kommen, enthalten häufig BPA. Einige Beispiele in denen du BPA findest sind Plastikschüsseln, Trinkflaschen, Folienverpackungen, Konservendosen, Getränkedosen, und Vorratsbehälter. Aber auch viele Entsafter enthalten BPA.
Babyfläschchen waren lange Zeit ebenfalls BPA – haltig. Diese wurden aber 2011 verboten.
Durch BPA wird dein hormonelles Gleichgewicht empfindlich gestört, denn es imitiert die Wirkungen von Östrogen, einem Sexualhormon. Hierdurch werden vor allem Kinder gefährdet, da BPA die gesunde Entwicklung und Bildung von Drüsen und Organen, und die sexuelle Entwicklung negativ beeinflusst. Deshalb solltest du darauf achten, das Gegenstände, welche mit Lebensmitteln in Berührung kommen, wie etwa Entsafter, kein BPA enthalten.
Warum du BPA für deinen Entsafter meiden solltest
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat auf den Internetseiten eine Bewertung zur Chemikalie BPA abgegeben. Hierin ist zu lesen, dass BPA einen relevanten Effekt auf die Gesundheit hat. Dabei werden die Risiken von sehr wahrscheinlich bis unwahrscheinlich eingestuft. Das bedeutet, dass BPA unterschiedliche gesundheitliche Effekte bei dir hervorrufen kann.
Laut der Angaben des BfR ist es sehr wahrscheinlich, dass hohe Konzentrationen BPA eine Schädigung der Nieren, Brustdrüsen, sowie Leber hervorrufen. Die negativen Effekte des niedrig dosierten BPA werden als weniger wahrscheinlich bewertet. Hierbei handelt es sich um negative Einflüsse auf die Nerven, die Entwicklung, den Stoffwechsel, das Herzkreislaufsystem, die Fortpflanzung, und das Immunsystem.
BPA steht außerdem in Verdacht das Erbgut zu schädigen und krebserregend zu sein. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit dagegen erklärte 2008, dass es sich bei BPA um eine Chemikalie handele, welche sicher für die Umwelt und den Verbraucher sei. Letztendlich wurden 2011 dann doch Babyfläschchen verboten, welche BPA enthielten.
Vor BPA wird von verschiedenen Organisationen gewarnt. Nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen kann es zu erheblichen Schädigungen kommen, weshalb du immer darauf achten solltest, dass Entsafter, Trinkflaschen, und Co ohne BPA sind. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland warnt vor der Nutzung, da die Chemikalie in Verdacht steht für die verminderte Spermienzahlen, Entwicklung von Übergewicht und Diabetes, sowie Brustkrebs mitverantwortlich zu sein.
Wie gelangt BPA in dein Trinken und Essen?
Über die genauen Auswirkungen der Chemikalie herrscht noch Unklarheit. Hier sind weitere Studien erforderlich. Was jedoch sichergestellt ist, sind die Erkenntnisse, dass sich BPA aus dem Kunststoff löst und über das Essen und Trinken in deinen Körper gelangt. Das kann passieren, wenn du etwa aus Plastikflaschen mit BPA trinkst. Aber auch der Verzehr von Lebensmitteln, welche mit Kunststoffen in Kontakt standen, die BPA – haltig sind, kann zur Aufnahme der Chemikalie führen.
Insbesondere bei fetten, säurehaltigen, oder heißen Flüssigkeiten kommt es zur Aufnahme von BPA. Je älter zudem die Behälter sind, desto höher ist die Gefahr, dass BPA in das Essen oder Trinken gelangt, vor allem, wenn diese durch kleine Kratzer beschädigt sind.
Hierzu gibt es eine Studie, welche von der Harvard University im Jahr 2009 durchgeführt wurde.
Hierbei wurde festgestellt, dass der BPA – Gehalt im Urin deutlich Anstieg, über 65 Prozent, nachdem eine Woche lang regelmäßig aus einer Kunststoff – Flasche getrunken wurde, welche BPA enthielt. Dabei wurden allerdings nur kalte Getränke zur Untersuchung verwendet. Hieran erkennst du, wie schnell sich diese schädliche Chemikalie aus der Verpackung löst und in dein Essen und Trinken gelangt, wodurch BPA in deinen Körper aufgenommen wird.
Wie viel BPA ist erlaubt?
Vom Bundesinstitut für Risikobewertung wurde 2015 eine Aufnahmemenge von BPA, welche vorläufig tolerabel sei, festgelegt. Da die Studien bezüglich der Auswirkungen, vor allem die Langzeitwirkung, dieser Chemikalie noch nicht abgeschlossen sind, gelten diese Angaben des BPA nur vorläufig. Bis 2015 war die tolerante Menge von BPA sehr hoch. Im Jahr 2015, nachdem einige Studien den negativen Effekt belegten, wurde die Aufnahmemenge von BPA auf vier Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht herabgestuft. Fraglich ist, ob diese Toleranzgrenze noch weiter herabgesetzt wird, sobald Studien neue Erkenntnisse bringen.
Möglich wäre auch, dass die Chemikalie im Lebensmittelbereich ganz verboten wird, denn der menschliche Körper verträgt nur bestimmte Mengen Gift. Hierbei wird dein Körper aber nicht nur durch BPA, sondern auch durch zahlreiche andere Gifte belastet, welche sich in Medikamenten, Lebensmitteln, Luft, und Haushaltsreinigern befinden. Aufgrund der Ergebnisse ist es ratsam, wenn du BPA vermeidest. Achte auf BPA – freie Behälter, indem du beispielsweise einen BPA – freien Entsafter kaufst.
BPA im Alltag und in Entsaftern vermeiden
Da sich BPA nicht nur in Trinkflaschen befindet, sondern in vielen alltäglichen Gegenständen versteckt, so auch beispielsweise in Spielzeugen, ist es wichtig diese Chemikalie dort zu meiden, wo es nötig ist, um die Dosis so gering wie möglich zu lassen. Hier eignet es sich, wenn du auf BPA – freie Produkte, wie etwa BPA – freie Entsafter, achtest und kaufst. Eine entsprechende Kennzeichnung sorgt dafür, dass du solche Produkte erkennst.
Im Handel gibt es immer mehr BPA – freie Produkte. Auch bei der Saftpresse und dem Zentrifugenentsafter wird die Anzahl der BPA – freien Produkte immer höher, da die Hersteller zunehmend Kunststoffe verwenden, welche kein BPA enthalten. So enthalten beispielsweise die Entsafter Hurom Slow Juicer und Kuving Whole Slow Juicer B 6000 kein BPA.
Hast du jedoch bereits einen Entsafter, so musst du nicht direkt einen neuen kaufen, da der Saft nur kurz mit der Chemikalie in Berührung kommt. Bei der Lagerung solltest du dich aber für natürliche Glasflaschen entscheiden. Das gilt auch, wenn du dir einen BPA – freien Entsafter kaufst, denn was nützt eine BPA – freie Herstellung, wenn du den Saft danach in einer BPA – haltigen Kunststoffflasche aufbewahrst.
Bist du dir nicht sicher, ob ein Kunststoff, sei es bei der Verpackung, bei Trinkflaschen, oder Entsaftern, BPA enthält, dann solltest du auf den Kauf verzichten, Gleiches gilt für Getränkedosen und Konserven. Statt auf gefrorenes, oder konserviertes Gemüse und Obst zurückzugreifen, kannst du dieses auch frisch kaufen und zubereiten. Auch Säfte kannst du mit einem BPA – freien Entsafter selber herstellen, sodass du keine Plastikflaschen mit Saft, welche möglicherweise BPA enthalten, kaufen musst. Außerdem ist es gut für die Umwelt, wenn du weniger Kunststoffe verwendest.
BPA Verbot nur für Babyflaschen
Da das Verbot für BPA lediglich nur für Babyflaschen gilt, solltest du bei anderen Produkten, sei es Spielzeug, Trinkbecher, Flaschen, oder Entsafter, unbedingt auf eine BPA – freie Kennzeichnung achten. In Frankreich ist die Chemikalie seit 2015 komplett verboten. Somit wurde die Chemikalie aus allen Lebensmittelverpackungen verbannt. Schweden plant ebenfalls ein Verbot für BPA. In Deutschland gelten derzeit lediglich die oben genannten Grenzwerte, obwohl ein Verbot schon lange von den deutschen Verbraucherschützern gefordert wird. In der Zeitung gab es ebenfalls einen Artikel darüber zu lesen.
Was wird statt BPA verwendet?
Da bereits fast jeder Entsafter BPA – frei ist, stellt sich die Frage wodurch die Chemikalie ersetzt wurde. Da immer noch Kunststoffe verwendet werden, greifen die meisten Hersteller auf Trita oder auf Bisphenol S zurück.
Jedoch kann kaum gesagt werden, mit welchen Stoffen konkret gearbeitet wird. Häufig wissen auch die Hersteller nicht, woraus sich der verwendete Kunststoff zusammensetzt, da die Teile in der Regel von Zulieferern angefertigt werden. Wichtig für dich ist außerdem, dass über den Ersatz Bisphenol S bisher kaum etwas bekannt ist. Es ist noch nicht so gut erforscht wie BPA. Sicher ist jedoch, dass es keine östrogene Wirkung hat.
Allerdings befinden sich in Kunststoffen mehrere tausend chemische Verbindungen. Einige sind nicht bekannt, wodurch diese auch nicht erforscht werden können. Wenn du also sicher gehen möchtest, dann solltest du nur noch Glasbehälter verwenden. Ein Entsafter aus Glas käme zwar grundlegend in Frage, jedoch punktet das Kunststoffmodell in Gewicht und Handhabung. Glas geht einfacher zu Bruch, jedoch brauchst du keinerlei Bedenken zu BPA-frei oder nicht zu haben. Zudem würdest du der Umwelt etwas Gutes tun.
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